• Beitrag zuletzt geändert am:18. Januar 2023
  • Beitrags-Kategorie:Schreiben / Texte
  • Lesedauer:12 min Lesezeit
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Gut schreiben lernen: Tipps für bessere Texte

Gut schreiben lernen ist gar nicht so kompliziert. Denn es gibt ein paar Tipps, mit denen man sofort bessere Texte produziert. Das Schreiben von guten Texten in Beruf und Alltag ist keine Kunst, sondern ein Handwerk.

Im Folgenden geht es um all die Fähigkeiten, die Sie brauchen, um

  • Ihre Ideen, Gedanken oder Pläne überzeugend auszudrücken und
  • die Aufmerksamkeit und das Interesse des Lesers zu wecken.

Beginnen Sie mit einer klaren Struktur

Wenn Sie bessere Texte schreiben möchten, brauchen Sie unbedingt eine gut durchdachte Struktur. Denn die schönsten Worte und kreativsten Ideen nützen nichts, wenn Ihre Gedanken wirr sind, weil Sie nicht wissen, wem Sie was warum mitteilen möchten.

Eine klare Struktur für Ihren Text finden Sie, indem Sie sich vor dem eigentlichen Schreiben Gedanken über

  • den Zweck,
  • das Publikum und
  • die Länge

Ihres Textes machen. Dies kann Ihnen dabei helfen, das Thema einzugrenzen und die wichtigsten Punkte zu identifizieren, die Sie in Ihrem Text behandeln sollten.

Haben Sie diese Punkte geklärt, erstellen Sie am besten eine Gliederung der Themen und Unterthemen, die in Ihrem Text behandelt werden sollen. Sie können zum Beispiel eine einfache Aufzählung erstellen oder eine hierarchische Gliederung mit Überschriften und Unterüberschriften verwenden. Es gibt auch verschiedene Strukturierungsmethoden, die Sie ausprobieren können, wie zum Beispiel

  • die chronologische Struktur (von der Vergangenheit bis in die Gegenwart),
  • die thematische Struktur (nach Themen geordnet) oder
  • die problem-lösungsorientierte Struktur (das Problem wird zunächst vorgestellt und dann Lösungsvorschläge präsentiert).

Es ist wichtig, dass Sie eine Struktur wählen, die für Ihr Thema und Ihr Publikum geeignet ist und die es Ihnen ermöglicht, Ihre Gedanken klar und verständlich zu präsentieren. Sie können auch mehrere Strukturen kombinieren, um einen Text mit Tiefgang und Abwechslung zu gestalten.

Verwenden Sie eine einfache und verständliche Sprache

Sie schreiben, weil Sie etwas mitteilen möchten. Stellen Sie daher sicher, dass Ihr Text für Ihr Publikum leicht zu verstehen ist. Das gelingt, wenn Sie auf folgende Punkte achten:

  • Verwenden Sie kurze und prägnante Sätze: Lange Sätze können für den Leser schwieriger zu verstehen sein. Versuchen Sie, Ihre Gedanken in kurzen und prägnanten Sätzen auszudrücken (als Faustregel gilt: ein Gedanke pro Satz – sonst kann es schnell unübersichtlich werden).
  • Verwenden Sie klare und einfache Worte: Vermeiden Sie es, schwierige oder selten verwendete Worte zu verwenden. Wählen Sie stattdessen klare und einfache Worte, die leicht zu verstehen sind. Eng verbunden damit, der nächste Hinweis:
  • Vermeiden Sie Fachjargon: Wenn Sie Fachbegriffe verwenden, stellen Sie sicher, dass Ihr Publikum diese auch versteht. Erklären Sie Fachbegriffe, wenn nötig, oder verwenden Sie Alternativwörter. Beispiel für das Vermeiden bzw. Erläutern von Fachbegriffen: „Das Unternehmen setzt auf eine agile Projektmanagement-Methodik, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Das bedeutet, dass wir in kurzen Iterationen (auch Sprints genannt) arbeiten und regelmäßig Feedback von unseren Kunden einholen, um das Projekt zu verbessern.“
  • Erklären Sie komplexe Sachverhalte anschaulich: Wenn Sie komplexe Sachverhalte erklären, kann es hilfreich sein, Beispiele oder Analogien zu verwenden, um das Thema für den Leser verständlicher zu machen.

Verwenden Sie aussagekräftige Überschriften und Unterüberschriften

Aussagekräftige Überschriften und Unterüberschriften helfen dem Leser sich in Ihrem Text zurechtzufinden und die wichtigsten Punkte schnell zu identifizieren (insbesondere bei Webtexten).

Beispiel:

Überschrift: „Neue Sicherheitsrichtlinien für unsere Mitarbeiter“

Unterüberschriften: „Warum sind diese Richtlinien wichtig?“, „Was müssen die Mitarbeiter beachten?“, „Wie werden die Richtlinien kommuniziert?“

Achten Sie auf die richtige Tonalität

Wählen Sie eine Tonalität, die zu Ihrem Publikum und dem Zweck Ihres Textes passt. Zum Beispiel sollte ein formeller Geschäftsbrief anders formuliert sein als ein informeller Blog-Beitrag.

Hier sind einige Tipps, die Ihnen dabei helfen können, die richtige Tonalität zu finden:

  • Stellen Sie sich Ihr Publikum vor: Machen Sie sich Gedanken darüber, wer Ihr Text lesen wird und welches Verhältnis Sie zu diesen Personen haben. Wird Ihr Text von Kunden, Kollegen oder Vorgesetzten gelesen? Je nachdem, wer Ihr Publikum ist, sollten Sie eine entsprechend formelle oder informelle Tonalität wählen.
  • Überlegen Sie, welchen Zweck Ihr Text hat: Möchten Sie informieren, überzeugen oder unterhalten? Je nachdem, welches Ziel Sie verfolgen, sollten Sie eine entsprechende Tonalität wählen. Zum Beispiel wird ein Text, der dazu dient, jemanden zu überzeugen, eine andere Tonalität haben als ein Text, der nur informiert.
  • Verwenden Sie eine einheitliche Tonalität: Vermeiden Sie es, innerhalb eines Textes zwischen verschiedenen Tonalitäten hin und her zu wechseln. Wählen Sie eine Tonalität und halten Sie sich daran, um einen einheitlichen und professionellen Eindruck zu hinterlassen.

Seien Sie klar und präzise

Wer bessere Texte schreiben möchte, sollte auf unnötige Informationen oder Abschweifungen verzichten. Formulieren Sie zudem möglichst präzise.

  1. Kommen Sie auf den Punkt: Vermeiden Sie es, unnötige Informationen oder Abschweifungen einzufügen. Bleiben Sie auf das Thema fokussiert und gehen Sie nicht zu sehr ins Detail, wenn es nicht notwendig ist.
  2. Verwenden Sie eine klare und präzise Sprache: Wählen Sie Worte, die genau das ausdrücken, was Sie sagen möchten, und vermeiden Sie vage Ausdrücke. Zum Beispiel ist es besser, „das Projekt wird am 15. Mai abgeschlossen sein“ zu schreiben oder sagen, als „das Projekt sollte bald fertig sein“.
  3. Verwenden Sie aussagekräftige Beispiele: Wenn Sie Beispiele verwenden, stellen Sie sicher, dass sie relevant und verständlich sind. Sie sollten dazu beitragen, Ihren Punkt zu verdeutlichen und nicht ablenken.

Mit einfachen „Stilmitteln“ bessere Texte schreiben

Verwenden Sie möglichst viele Verben

Verben machen Texte lebendig da sie „starke“ Worte sind. Verben sind Wörter, die eine Handlung, einen Zustand oder eine Veränderung ausdrücken. Sie sind ein wichtiger Bestandteil jedes Satzes und sollten sorgfältig gewählt werden, um eine klare und präzise Aussage zu machen.

ABER: Vermeiden Sie es, schwache oder unspezifische Verben zu verwenden, wie zum Beispiel „sein“, „haben“ oder „machen“. Stattdessen sollten Sie präzise Verben verwenden, die genau das ausdrücken, was Sie sagen möchten.

Vermeiden Sie den Nominalstil, wenn er nicht erforderlich ist

Der Nominalstil ist eine Schreibweise, bei der viele Substantive und wenige Verben verwendet werden. Dieser Stil wird häufig in formalen Texten, wie zum Beispiel Geschäftsbriefen, verwendet und kann dazu beitragen, dass ein Text sachlich und professionell wirkt. Allerdings kann der Nominalstil auch dazu führen, dass ein Text schwerfällig und umständlich wird, wenn er übermäßig verwendet wird.

Akzeptabler Nominalstil:

„Die Einführung der neuen Marketingstrategie hat zu einer Steigerung der Umsätze geführt.“

Schlechter Nominalstil:

„Es wurde festgestellt, dass durch die Einführung der neuen Marketingstrategie eine Steigerung der Umsätze zu verzeichnen war.“

Verzichten Sie auf Passivkonstruktionen, wenn diese nicht den Sinn unterstützen

Eine Passivkonstruktion ist eine Schreibweise, bei der das Objekt einer Handlung zum Subjekt des Satzes gemacht wird. Zum Beispiel: „Das Haus wird von einem Architekten entworfen.“ (Passiv) vs. „Der Architekt entwirft das Haus.“ (Aktiv). Passivkonstruktionen werden häufig in formalen Texten verwendet, um die Aufmerksamkeit auf das Objekt zu lenken. Allerdings sollten sie nicht übermäßig verwendet werden, da sie dazu führen können, dass ein Text umständlich und schwerfällig wird.

Überprüfen Sie Ihren Text auf Fehler

Stellen Sie sicher, dass Ihr Text (möglichst) frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern ist. Ein Text mit vielen Fehlern wirkt unprofessionell, kann das Verständnis erschweren und schlimmstenfalls Vertrauen verspielen.

Hilfreiche Tipps, wie Sie Ihre eigenen besser korrigieren können, finden Sie übrigens hier: Korrekturlesen: Was Sie selbst tun können, um Fehler zu finden>>

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