Das Schreiben von Theaterkritiken ist für mich auch eine Art, mich mit unserer manchmal komplizierten Welt und dem komplexen Wesen Mensch auseinanderzusetzen, Gedanken zu ordnen, neue Sichtweisen zu bekommen und mich immer wieder im Schreiben zu üben. Auch wenn ich mich bemühe, einen Eindruck des Gesehenen und Erlebten in Worten zu vermitteln: Am liebsten würde ich öfter „Ich“ schreiben, um die Subjektivität meiner Meinung zu betonen. Außerdem würde ich gerne jeder Kritik hinzufügen (und zwar ganz egal, wie mein Urteil ausfällt): Die Ehre gebührt den Menschen in der Arena. Also denen, über die ich urteile. Denn wer sich auf die Bühne wagt, setzt sich auch Risiken aus.